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SPARTA Reiseführer
Peloponnes |
Sparta (neugriech. Sparti)
erstreckt sich unter den wachsamen Blicken des Taygetos an den Ufern des
Eurotas, am Obenauf des sagenumwobenen Flusses. Eine schlichte, alltägliche
Stadt, immer gastfreundlich, Immer bereit, den Reisenden zu allen
Jahreszeiten zu Diensten zu stehen, denn mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten
und anderen Attraktionen ringsum hat sie, wie überhaupt Lakonien, das ganze
Jahr hindurch genug zu bieten. |
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Sparta ist Hauptstadt der
Präfektur Lakonien, 225 km von Athen entfernt und hat 14.000 Einwohner.
Auffallend ist die regelmässige Strassenführung der modernen Stadt,
die 1834, zur Zeit der Gründung des neugriechischen Staates angelegt wurde.
Mit ihrer ausgezeichneten Infrastruktur als Verwaltungszentrum und
Verkehrsknotenpunkt ist sie sowohl als Aufenthalt wie auch als ‘Basis‘ für
Ausflüge über Land bestens geeignet. |
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Der sagenumwobene Eurotas, der
sich an der Stadt vorbeischlängelt, ist eng mit ihrer Geschichte und auch
ihrer Namengebung verbunden. In uralten Zeiten, die sich im Dunkel des
Mythos verlieren, war Lelegas König in Lakonien, der dem Land auch
seinen Namen gab: Lelegia. Er hatte zwei Söhne, Eurotas und Polykaon,
und eine Tochter, Therapne. Da sich die Wasser in diesem Gebiet stauten,
liess sein Enkel Eurotas, der dritte König von Lelegien, einen Kanal
anlegen, damit das Wasser abfliessen konnte. Der Fluss, der dabei entstand,
wurde nach ihm benannt: Eurotas. Seiner Tochter Sparta gab er Lakedaimon,
Sohn des Zeus und der Taygete, zur Frau. |
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Die Leleger - ein
prähistorisches Volk, mit den Pelas gern das älteste Griechenlands - gelten
als die ersten Einwohner dieses Gebiets. Die Archäologen konnten ganz in der
Nähe von Sparta, bei Koufovouno, Niederlassungen aus der Jungsteinzeit
(6000-1600 v.Chr.) nachweisen, denen solche der Bronzezeit folgten.
Mittelhelladischen Siedlungsspuren gibt es auch bei Amykles (Amyklal)
südlich von Sparta. |
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Besser belegt ist die
mykenische Zeit (1600-1100 v.Chr).
Mittelpunkt war damals Sparta, Königreich von Menelaos und Helena. Als
Telemachos auf der Suche nach seinem Vater nach Sparta kommt, verschlägt es
ihm angesichts der Pracht von Menelaos‘ Palast den Atem. Das mykenische
Sparta hat man jedoch bis heute nicht lokalisieren können. Vielleicht befand
es sich beim Menelaion, dem Heiligtum der Therapne im Südosten, auf der
anderen Seile des Eurotas. Sicher nicht an der Stelle des späteren,
historischen Sparta, der Stadt, die in der Welt des antiken Griechenland
eine entscheidende Rolle spielen, die große Männer hervorbringen und mit
der berühmten “spartanischen Lebensweise“ in die Geschichte eingehen sollte
- ein Modell, das Unterordnung des Einzelnen unter die Ziele der
Gemeinschaft, das Disziplin, Tapferkeit und Selbstaufopferung
bedeutete, Genügsamkeit im täglichen Leben und eine kurze, eben
“lakonische“ Ausdrucksweise. |
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Die Geschichte dieser Stadt
beginnt mit der Dorischen Wanderung. Eine Gruppe der Dorier, die kurz
vor 1000 v.Chr. in Lakedaimon eintraten, ließ sich rings um eine Anhöhe
nieder, auf der später die Akropolis von Sparta errichtet wurde. Vier
Bauerndörfer entstanden: Pitane, Limnai, Mesoa und Kynosoura.
Isoliert von ihren Nachbarn schlossen sich diese Dorier eng zusammen, um den
Gefahren von aussen zu begegnen. Langsam aber sicher dehnten sie ihren
Herrschaftsbereich aus, bis sie Mitte des 8. Jh.s v. Chr. das Gebiet zu
beiden Seiten des Taygetos und die Ebene von Helos unterworfen hatten. Die
Notwendigkeit, ihren Besitz zu sichern, zwang sie, in ständiger
Kriegsbereitschaft zu leben. |
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Das Anwachsen der
Bevölkerung machte es jedoch dringend erforderlich, neuen Lebensraum für sie
zu finden. Und so begann 743v. Chr. der 1. Messenische Krieg. Er endete
zwanzig Jahre später mit dem Sieg der Spartiaten, Amyklai wurde den vier
dorischen Sparta gemeinden angegliedert. In dem ''Grossen Gesetzesspruch“,
der Lykurg zugeschrieben wird, wurden die Grundregeln des
spartanischen Staates aufgezeichnet Als die Spartaner 669 v. Chr. von den
Argivern geschlagen wurden, erhoben sich die Messenier, denen sich auch die
anderen Völker der Peloponnes anschlossen. Der 2 Messenische Krieg währte
fünfzehn Jahre. Sparta machte schwere Stunden durch, blieb aber dank der
Selbstaufopferung seiner Männer, die mit den Liedern des Dichters Tyrtaios
auf den Lippen in den Krieg zogen, wiederum siegreich. Dieser Sieg hatte für
die politische ebenso wie für die militärische Struktur Spartas
weit reichende Folgen. Alle Spartaner Bürger erhielten Landlose zugesprochen
und wurden zu “Homoioi‘ (Gleichen), und in die Kriegstaktik fand die
Plialanx Einzug, in der alle Hopliten (Schwerbewaffneten) Teil eines
Ganzen waren. Diese Taktik stärkte im höchsten Grade die Disziplin und das
Gefühl für den Vorrang des Allgemeinwohls vor den Interessen des Einzelnen. |
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Es folgte ein
Jahrhundert des Wohlstands. Sparta wurde zum bedeutenden Zentrum für
Wirtschaft und Kunst und stellte eine Reihe von Olympioniken. Die Ephoren
vereinten im Laufe der Zeit immer mehr Machtbefugnisse auf sich, die vorher
den beiden Königen zustanden. Gegen Ende des 6. Jh.s. wurde unter Anführung
Spartas der Peloponnesische Bund gegründet, der alle peloponnesischen
Städte mit Ausnahme von Argos und Elis vereinte, und dem sich außerdem auch
Ägina und Megara anschlossen. Unbestritten handelte es sich hier um die
stärkste Kriegsmacht der Griechen kurz vor den Perserkriegen, die die ersten
Jahrzehnte des 5. Jh.s v.Chr. bestimmten und in deren Verlauf das Opfer des
Leonidas und seiner dreihundert Krieger vor den Thermopylen
und das strategische Genie des Pausanias bei der Schlacht von Plataiai
ebenso in die Geschichte eingingen wie vorher die Schlachten der Athener
bei Marathon und Salamis. Aber auf den Sieg der Griechen über die Perser,
der durch die Seeschlacht bei Mykale vollendet wurde, bei dem der
Spartanische König Leotychides den Oberbefehl hatte, folgte einige
Jahrzehnte später der Bruderkrieg. der die griechische Welt in zwei Teile
zerbrechen sollte. Sparta und Athen, jeder mit seinen Verbündeten, standen
sich kampfbereit gegenüber. |
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Der
Peloponnesische Krieg brach 431 v.Chr. aus und endete 404 v.Chr.
mit dem Sieg Spartas, das damit den Zenith seiner Macht erreichte. Aber der
Augenblick des Niedergangs war nicht fern. Zuerst Theben, dann die Makedonen
fochten die Vormachtstellung Spartas an. Es gab zwar noch einige lichte
Augenblicke, vor allem nach der Mitte des a Jh.s v.Chr., aber die Niederlage
gegen die Makedonen bei der Schlacht von Sellasia 222 v. Chr. besiegelte das
Schicksal der Königtums. 195v. Chr. kam die Niederlage gegen die Römer.
Sparta wurde Mitglied des Achäischen Bundes bis 146 v.Chr., als sich die
Römer endgültig durchsetzten. Danach schlossen sich dreiundzwanzig nunmehr
autonome Städte zum Koinon (Bund) der Lakedaimonier zusammen, der 22
v.Chr. in “Koinon der Eleutherolakonen“ (Bund der freien Lakonen)
umbenannt wurde und bis Mitte des 3. Jh.s n.Chr. Jahre des Friedens und der
wirtschaftlichen Blüte erlebte. Nicht anders auch Sparta, das wie ganz
Lakonien, das Wohlwollen des römischen Kaisers Augustus genoss. Danach kam
mit den ständigen überfällen der Barbaren der Verfall. |
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Über den Ruinen der antiken
Stadt begann sich im 5. Jh. rings um die damals befestigte Akropolis eine
Siedlung zu entwickeln, in der eine Heilandskirche errichtet wurde. Unter
dem Namen Lakedämonia hielt sie sich in byzantinischer Zeit bis Mitte
des 13. Jh.s, als sich die Einwohner auf der Suche nach mehr Sicherheit in
Mistra niederliessen. Fast sechs Jahrhunderte später, als während des
Freiheitskampfes die ägyptischen Truppen des Sultans unter Ibrahim Pascha
die Unterstadt der byzantinischen Burgstadt in Brand steckten, siedelten die
einen weiter unten im neuen Mistra, während andere sich bis an das Ufer des
Eurotas durchschlugen, wo nach der Befreiung der Bau des neuen Sparta
begann. Des modernen Sparta, das nach städtebaulichen Plänen der bayrischen
Regentschaft im historischen Raum der antiken und frühchristlichen Stadt
wieder zum Leben erwachte. |
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Das moderne Sparta liegt zum
größten Teil an derselben Stelle wie die antike Stadt Die wenigen
Überreste der Stadtbefestigung aus antiker Zeit lassen erkennen, wo sich die
vier Siedlungen befanden, aus denen das dorische Sparta ursprünglich
bestand. Auf den beiden Hügeln im Südosten lag Kynosoura. Westlich Pitane.
Das Dorf Limnai erstreckte sich im Osten von der Akropolis bis zum Eurotas,
und Mesoa, die mittlere Siedlung, rings um das '‘Grab des Leonidas'' im
Zentrum des heutigen Sparta. |
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Die bis dahin
unbefestigte Stadt erhielt erst in den ersten Jahrzehnten des 3. Jh.s v.Chr.,
angesichts der Bedrohung durch Demetrios den Belagerer und Pyrrhus,
Befestigungsanlagen. Die Stadtmauer, die die ganze Stadt umschloss
und eine Länge von neun Kilometern hatte, wurde unter dem Tyrannen Nabis
(2ü6- 192 v.chr.) weiter ausgebaut. |
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Nur das “Grab des Leonidas'',
das “Leonidaion“, ist von all den öffentlichen Bauten erhalten, die
noch Pausanias im 2. Jh. n.Chr vorfand, als er Mesoa besuchte. Rings um das
Kenotaph zeugen Reste von Villen der römischen Kaiserzeit mit schönen
Mosaikfussböden nach Themen aus der griechischen Mythologie sowie
Reste von Bäderanlagen von den guten Jahren, die Sparta in der
Spätantike bis zu den Barbareneinfällen erlebte. Besonders interessant ist
die Siedlung Limnai, mit Altären und Heiligtümern. Die Heiligtümer
und das Theater sind die wichtigsten Zeugen der antiken Vergangenheit
Spartas. |
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