Kreta
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Ferienhäuser auf Kreta
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Die stolze Mani |
Land aus Stein und Sonne,
karg, aber mit einem ganz eigenen Zauber, schroffe
Berglandschaften über windgepeitschten Buchten, kleine Dörfer mit Wohntürmen
in unnachahmlicher Volksarchitektur, unzählige byzantinische Kirchen,
Tropfsteinhöhlen, in denen Kultur begann. Menschen, unbeugsam und genügsam,
tief in Sitten und Gebräuchen verwurzelt, leicht verletzlich in ihrem
Ehrgefühl und gastfreundlich. Die Mani. Stolz und widerspenstig,
historisch und der Tradition verhaftet, ein einzigartiges Erlebnis für
den Besucher, der sich bei der Reise über Land oft fragt, woher die
verkrüppelten Oliven Erde finden in dieser wasserlosen Steinwüste, und dabei
noch so vorzügliche Oliven hervorbringen. |
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Die Mani steigt vom
Taygetos herab, erstreckt sich im Westen entlang dem Messenischen Golf, im
Osten entlang dem Lakonischen Golf und im Süden über die grossen Halbinsel,
den mittleren “Finger'' der Peloponnes. Der Taygetos, der sich zwischen
Githio und Areopoli sanftmütig zu Tale senkt, erhebt sich danach aufs neue,
hier unter dem Namen Sangias, zu unwirtlichen Höhen bis zum Kap
Tenaro an der Südspitze, wobei er gleichzeitig die Mani in zwei Teile teilt
- die östliche und die westliche. In der Ost-Mani, südlich von
Githio, fallen die Felswände jäh in die Tiefe des Lakonischen Golfs ab. In
der West- Man!, auch Messa Mani (Innere Man!) genannt, bildet der
Taygetos eine niedrige Randebene aus Kalkstein, durch deren
Karstformationen das Wasser unterirdisch in den Messenischen Golf abfliesst.
Durch diese Erosion entstehen karge, vegetations Landschaften und an der
Küste zahllose Höhlen, darunter die berühmten Tropfsteinhöhlen von Diros -
Vlihada, Katafigi und Alepotripa. |
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In der Alepotripa-Höhle und in
einer Reihe anderer Grotten hat man Spuren menschlichen Lebens
gefunden, die in die Altsteinzeit zurückgehen. In der
Alepotripa-Höhle haben die Archäologen auch ausserordentlich wichtige Funde
aus der Jungsteinzeit (4500-2700 v.Chr.) zusammengetragen. An anderer Stelle
wurden Siedungsspuren aus frühhelladischer, mittelhelladischer und
späthelladischer-mykenischer Zeit ausgemacht, die für eine kontinuierliche
Besiedlung dieses Gebietes sprechen. Bei Homer werden Städte wie Messe und
Oitylon erwähnt, die nach der Eroberung durch die Dorier Sparta
angeschlossen waren. Mit dem Niedergang der Führungsmacht Sparta kam die
Autonomie und der Zusammenschluss im Koinon der Eleutherolakonen. |
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Während der ersten Jahrhunderte
der byzantinischen Herrschaft wurden nach und nach die
Verteidigungsstellungen verstärkt. Im 9. Jh. erhielt ein Teil der südlichen
Mani eine gesonderte Verwaltung mit der Burg Maini als Mittelpunkt.
Ursprünglich bezog sich der Name nur auf ein begrenztes Areal, und erwähnt
wird er zum erstenmal bei Kaiser Leon VI. dem Weisen (886-912) im
Zusammenhang mit dem Bischofssitz der Maina. Nach der Neuordnung der
byzantinischen Provinzen ging die ganze Halbinsel in das Thema Peloponnes
mit dem Namen Maini oder Mani ein, was wahrscheinlich auf das Adjektiv “manos“
zurückgeht, d.h. “spärlich, kärglich“, also “Mani chora“ gleich “kärgliches
Land“, wasserlos, trocken, vegetationslos. |
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Während der Frankenherrschaft
fiel die Mani für kurze Zeit (1249-1262) an die Franken, die sie zu einer
der zwölf Baronien des Fürstentums von Morea machten und die Burgen von
Passava, Beaufort und die Grosse Maina erbauten. Die Grosse Maina
lieferte Wilhelm Villehardouin ebenso wie Mistra und Monemvassia nach seiner
Niederlage bei Pelagonia an den byzantinischen Kaiser Michael Paläologos
aus. In den folgenden zwei Jahrhunderten gehörte die Mani zwar zum Despotat
von Morea, blieb aber weiterhin widerspenstig. 1415 schickten die Paläologen
ein Heer in die Mani um die Befestigungsanlagen zu schleifen. |
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1460 fiel
schliesslich auch Mistra den Türken in die Hände. Die Maniaten aber setzten
sich erfolgreich zur Wehr, mit dem Ergebnis, dass die Mani nicht unterworfen
wurde und besondere Privilegien erhielt - Autonomie nach innen, die
Erlaubnis, Waffen zu tragen und Zahlung eines jährlichen Tributs. Die Mani
verlor nicht nur nicht ihre eigene Bevölkerung, sondern nahm auch immer mehr
Flüchtlinge aus anderen Regionen auf. Allerdings schränkte die Zunahme der
Bevölkerung den Lebensraum ein, was zu Zusammenstössen der Manioten
untereinander führte. Die Kampfbereitschaft wurde zur Lebensweise und
bewaffnete Gruppen, durch verwandtschaftliche Bande geeint und verschanzt
hinter zu Festungen ausgebauten Türmen, etablierten sich als eine Art
sozialer und wirtschaftlicher Ordnung. Aufgrund ihrer strategische Lage
rückte die Mani auch ins Blickfeld überregionaler Mächte, die zudem aus den
kampferprobten Maniaten eigene Truppen rekrutierten, während ringsum
Piraten- schiffe die Meere unsicher machten. |
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Im 17 Jh.
beherrschten die Kriege zwischen Venezianern und Türken das Bild, nach deren
Ausgang sich auch die Mani jeweils zu richten hatte. Im 18. Jh. versuchten
die Türken, die sich 1715 durchgesetzt hatten, die verfeindeten Gruppen
gegeneinander auszuspielen. Mitte des Jahrhunderts hatte zumindest die
Nord-Mani unter . Leitung ihrer Anführer, der “Kapitäne“ aktiven Anteil an
der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung, die sich in der Peloponnes
und dem weiterer, griechischen Raum abzuzeichnen begann, während im
wasserlosen Südteil der Kampf um die wenigen frucht Parzellen mit
unverminderter Härte weiterging. 1776, nach dem gescheiterten Aufstand von
1770, verliehen die Türken dem Gebiet Halbautonomie und wählten unter den
angesehenen Kapitänen Führer (''Maniat-Beys'') aus. Acht Beys
regierten die Mani bis 1821. Unter Tzannetbey Grigorakis (1782-1997)
erlebte die Man! eine Blütezeit Die türkische Garnison auf der Burg von
Passava wurde vertrieben, das Gebiet der nordöstlichen Mani ausgeweitet,
Befestigungsanlagen errichtet, die Stadt Githio wiederaufgebaut, der Handel
entwickelt und Vorbereitungen für den Freiheitskampf getroffen. Die
Führungsrolle in diesem Kampf übernahm der letzte Bey der Mani, Petrobey
Mavromichalis, der am 17. März 1821 in Areopoli den Aufstand ausrief.
Die kampferprobten Maniaten trugen wesentlich zum Sieg der griechischen
Sache bei, haften aber Schwierigkeiten, sich dem neugegründeten Staat und
seine Organen unterzuordnen und widersetzten sich zu Zeiten Ottos I. sogar
mit Waffengewalt den Bayern. Allmählich aber zog auch hier, trotz
wiederholter Scharmützel, nach 1870 der Frieden ein. Die lokale Autonomie
wurde langsam abgebaut, die wirtschaftlichen Verhältnisse änderten sich und
mit der Auswanderung begann sich auch die Mani zu entvölkern. Die Maniaten
aber hielten, wohin es sie auch verschlug, an den alten Sitten und
Gebräuchen fest, nicht anders als die Daheimgebliebenen. Und diese alten
Traditionen sind spürbar für den Besucher - in den Wohntürmen, den Kirchen
und Burgen, den Küstendörfern am Rand der Buchten und selbst in den
verlassenen Bergdörfern im Landesinneren. In diesem Land aus Stein und
Sonne, das, so karg es ist, seinen ganz eigenen Zauber hat. |
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