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Epidavros Limira
 

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Epidavros Limira und Gerakas, Harakas und Kiparissi

 

Landschaftliche Schönheit und Sehenswürdigkeiten der Ostküste Lakoniens sind in Monemvassia noch nicht zuende. Eine Rundreise durch das Gebiet nördlich der Burgstadt führt den Reisenden zu archäologischen Stätten und alten Dörfern, zu verschwiegenen Buchten und Bergeshöhn - ein Ausflug, der vielleicht weniger kosmopolitisch, dafür aber umso interessanter ist
   
Wir lassen die weite Bucht von Monemvassia für kurze Zeit hinter uns wenden uns landeinwärts. Eine Abzweigung von der Hauptstrasse führt rechts nach Agios Ioannis, einem malerischen, grünbewachsenen Dorf mit Steinhäusern, in einem Gebiet, das, wie Funde beweisen, spätesten seit frühhelladischer Zeit bewohnt war Kurz vor Agios Ioannis biegt die Strasse rechts zur Küste ab, wo sich auf einem befestigten Hügel das antike Epidaurus Limera befand. Der Überlieferung nach wurde es von Siedlern aus Epidaurus gegründet und hat dann der ganzen Halbinsel ihren Namen gegeben. Der Beiname “Limera'' leitet sich höchstwahrscheinlich von griech. limen/limenera (Hafen) ab. Als Hafen Spartas an der Ostküste wurde die Stadt während des Peloponnesischen Krieges zweimal von den Athenern zerstört und erlebte ihre Blütezeit in römischer Zeit, als Mitglied des Koinon der Eleutherolakonen,

   
Ein entscheidender Einschnitt war auch hier das verheerende Erdbeben von 375 n. Ohr. Später war Epidavros Limera noch Nebenhafen von Monemvassia - damals hiess es Alt-Monemvassia -‚ nahm am Befreiungskrieg von 1821 teil und war 1840 verödet Erhalten sind vor allem Reste der Stadtbefestigung und der Akropolis. Westlich der antiken Stadt, nahe bei Agios Ioannis, hat man in mykenischen Kuppeelgräbern Vasen und Gefässe gefunden.

   
Die Strasse erreicht hinter Agios Ioannis bei Kremmidi mit seiner verfallenen Festung wieder die Küste und führt am Meer entlang nach Norden. Hinter dem hübschen Ort Ariana kommen wir nach Gerakas, in wahrhaft überwältigend schöner Landschaft gelegen. Der Hafen des Küstenorts Limani Geraka liegt in einer tief ein geschnittenen fjordähnlichen Bucht von seltener Schönheit, in alten Zeiten Schlupfwinkel von Piraten, aber auch Basis der Byzantiner im Kampf gegen die Sarazenen. Hier lag die antike Stadt Zarax, die über Jahrhunderte Bestand hatte, Mitglied des Koinon der Eleutherolakonen war, bei dem Erdbeben von 375 n.Chr zum Teil im Meer versank und Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Venezianern und Türken war In der Nähe wurde eine Statue der Aphrodite (Aphrodite von Munemvassia) gefunden, und von der Stadt selbst sind Reste der Wehrmauer und verfallene Kirchen erhalten. Ebenfalls nicht weit von hier befindet sich eine schöne Tropfsteinhöhle, die Apollon und den Nymphen geweiht war. In Limani Gerakas mit der südlichen Idylle seines kleinen Hafens, den die Fähre aus Piräus und Flying Dolphins anlaufen, finden ruheliebende Urlauber genau das, was sie suchen.

   
Etwas weiter nördlich liegt das Evangelistria-Kloster. In nordwestlicher Richtung weiterfahrend erreichen wir nach 3,5 km Gerakas, im Altertum Periökenstadt Spartas, mit eindrucksvollen Befestigungsmauern aus klassischer oder hellenistischer Zeit. Dahinter liegt Rihea, ein Ort mit byzantinischer Vergangenheit. Hier mündet unsere Nebenstrasse wieder in die von Molai kommende Hauptstrasse ein, die nach Harakas führt. Nahe beim Dort erhebt sich aus Tannenwäldern der Hionovouni, mit 1.298 m der höchste Gipfel des südlichen Parnonausläufers, von dem man einen einzigartigen Blick hat; von Harakas gibt es eine Autustrasse (3 km), dann beginnt der Aufstieg über Bergpfade. Ostlich von Harakas, auf dem Profitis Ilias-Berg, liegt direkt am Rand einer tiefen Schlucht Paliohora. Ruinen von Häusern und Verteidigungsanlagen erinnern noch daran, dass es 881 n.Chr. von den Byzantinern als Beobachtungsstand gegründet wurde. Paliohori gilt als die älteste geplante Siedlung in dieser Gegend. Nahe bei Harakas kann man noch die Kirche Agii Theodori und 2 km nördlich von hier die Kapelle Agios Ioannis Theologos besichtigen.

Dann geht es weiter nach Kiparissi. Eine unvergessliche Fahrt, denn gleich hinter Harakas beginnt die Stavrou-Schlucht, die schroffste Bergregion um Harakas. Steil auf ragende Felswände begleiten die Strasse, fast senkrecht in gähnende Abgründe abfallend, tiefe Schluchten ziehen sich 700 m bis zum Meer - Bilder von wildromantischer Schönheit. Rechterhand sieht man in der Ferne einen Pfad sich über den, Hang schlängeln, früher die einzige Verbindung zwischen Harakas und Kiparissi, Tief unten weitet sich der Ausgang einer Schlucht zur Bucht von Piliza, mit leuchtendweissen Kieselsteinen. Am Ende der Strasse dann Kiparissi, der letzte bewohnte Ort Lakuniens an der Ostküste vor der Grenze nach Arkadien. Der Ortskern stammt aus der Zeit nach 1000 n.Chr. Der Küstenort besteht aus den Dorf gemeinden Vrissi, Paralia und Mitropoli. Wer in Kiparissi sein Domizil aufschlägt - die Fähre aus Piräus legt hier an und auch die Flying Dolphins - wird mit naturnahen, friedlichen Ferien an wunderschönen Meeresbuchten belohnt. Verfallene Ruinen aus byzantinischer und fränkischer Zeit zeigen, wie wichtig die Bucht von Kiparissi für den Seeverkehr war, und, wie könnte es anders sein, auch für die Piraten.

 

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Stand: 04. Juli 2019